Die  Waschhäuser von Ligatne

In Ligatne wurden insgesamt sieben solcher kleiner Waschhäuser, auf lettisch „Brūzīši“ gebaut. Ein achtes, von der Fabrik errichtetes, befindet sich in OberLigatne in der Nähe des Bahnhofs.

Die Ligatnerin Valija Pastuhova, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Papierfabrik an einer Heftmaschine arbeitete, erinnert sich gerne an ihre Kindheit, zum Beispiel, wenn die Wäsche gebügelt wurde. Die Eltern standen damals jeweils an einem Ende der Walze, während die Kinder oben drauf gesetzt wurden. So konnten die Kleinen immer wieder hin und her fahren.

Gegenüber jenem Waschhaus wurde in einer der Wohnungen des Hauses Brīvības iela 2 – zu deutsch: Freiheitsstraße 2  – eine historische Arbeiterwohnung der Papierfabrik eingerichtet. In authentisch restauriertem Interieur erzählte eine  Zeitzeugin ihre Erinnerungen an den häuslichen Alltag eines Fabrikarbeiters in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.

Bis heute sind in Ligatne 22 von einst 23 Holzarbeiterhäusern erhalten geblieben, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts speziell für die Bedürfnisse der Fabrikarbeiter gebaut wurden. Zusammen mit anderen Infrastrukturgebäuden der Papierfabrik aus dieser Zeit – darunter das Kulturhaus, die Apotheke, das Krankenhaus, das Entbindungsheim, das Wachhaus und andere – steht das historische Zentrum von Ligatne als nationales städtebauliches Denkmal sogar im Verzeichnis der staatlich geschützten Kulturdenkmäler.

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