Das Wachhäuschen

Im Jahr 1889 wurde das Wachhaus der Papierfabrik errichtet, um die eingehenden und ausgehenden Ladungen zu registrieren. Damals war das Gelände der Fabrik nicht eingezäunt und konnte sowohl von Pferdefuhrwerken als auch von Fußgängern frei durchquert werden; später auch von Autos.

Auf dem Gelände der Papierfabrik Ligatne befand sich einst eine Schmalspurbahn, auf der ein kleiner Zug verkehrte. Die erste Eisenbahnstrecke wurde 1894 aus leichten Schienen mit einer Spurweite von 750 mm gebaut und war für den Transport mit Handkarren vorgesehen. Diese Strecken verbanden das Lumpenlager mit dem Sortierraum des mittleren Fabrikgebäudes. Später wurde eine Schmalspurstrecke gebaut, die die Zentralfabrik mit dem Beiwerk bzw. der unteren Fabrik verband, um den Transport von Textilabfällen – sogenannten Hadern – zu den Produktionsräumen zu erleichtern. Eine weitere Schmalspurstrecke verband die das mittlere Fabrikgebäude mit der sogenannten “Anfabrik”. Nach dem Zweiten Weltkrieg befanden sich in dieser “Anfabrik” Räume zur Herstellung von Holzkisten. Die fertigen Kisten wurden täglich mit dem kleinen Zug zur Verpackungsabteilung des mittleren Fabrikgebäudes transportiert.

In den Jahren 1942-43 wurde eine 8 Kilometer lange Schmalspurbahnlinie gebaut, die den Bahnhof von Ligatne mit der Papierfabrik verband, um den Transport von Rohstoffen und Fertigprodukten zu gewährleisten. Ein Abschnitt dieser Eisenbahnlinie ist immer noch an der Stelle sichtbar, an der die Schienen die Brīvības iela – also die Freiheitsstraße –  in der Nähe der Papierfabrik überqueren. Diese Eisenbahn war noch bis in die 1990er Jahre in Betrieb. Der ehemalige Schienenweg des kleinen Zuges entlang des Teiches und des Kanals von Ligatne wurde in einen landschaftlich reizvollen Spazierweg umgewandelt. Dieser führt vom Wachhäuschen, dem heutigen Tourismusinformationszentrum von Ligatne, bis zum Anfabrik-Felsen.

Anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der Papierfabrik Ligatne wurde 1990 gleich neben dem Wachhaus ein Denkmal errichtet –  Mühlsteine mit dem eingravierten ersten offiziellen Namen der Papierfabrik, nämlich „Conradsruhe“. Innerhalb dieses Denkmals befindet sich eine Kapsel, die die Papiergeschichte Ligatnes für künftige Generationen erhalten soll.

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